TEN
Sowas ist bei der TEN zwar noch nie gemacht worden, aber grundsätzlich stand der Unterstützung der Vogelschützer nichts im Wege. Und so stieg TEN-Monteur Roman Krikau mit einem Rucksack auf den Mast und brachte die Jungvögel darin vorsichtig mit nach unten. Dort inspizierte Mario Hofmann die zwei Vögel kurz auf ihren Allgemeinzustand hin, die Tiere wurden gewogen und bekamen dann an jeden Fuß einen Ring. Einen mit einer Kennnummer und einen schwarzen Ring, der durch seine Farbe den Ort des Nestes anzeigt, einen Strommast. „Es handelt sich um zwei Weibchen, etwa 24 Tage alt, offenbar rundum gesund und in einem sehr guten Futterzustand“, freut sich der Vogelschützer sichtlich. Zudem ist es bei Mühlberg mit Unterstützung der TEN erstmals gelungen, Jungvögel aus einem Nest auf einem Strommast zu beringen. Grundsätzlich sind Vogelnester auf Hochspannungsmasten eher selten. Für den Netzmonteur Roman Krikau war der Aufstieg zum Wanderfalkenhorst zwar eine ungewöhnliche Aufgabe, aber letztendlich doch nur ein Routineaufstieg mit den üblichen Sicherheitsvorkehrungen. „Die Jungvögel haben ordentlich geschimpft und gekreischt, als ich sie in den Rucksack gesteckt habe. Die waren wirklich sehr lebhaft. Aber mit Handschuhen ließen sich die Tiere gut greifen“, erklärt Krikau seinen Besuch in der Wanderfalken-Kinderstube. Die Elterntiere waren während der Prozedur übrigens immer in der Nähe. Sie kreisten die ganze Zeit in großer Höhe um den Mast und beobachteten das Treiben ganz genau. Für die zwei jungen Wanderfalken sieht Vogelschützer Hofmann sehr gute Entwicklungs- und Überlebenschancen, da sie einen guten Gesundheitszustand aufweisen und der Nistplatz hinsichtlich Futter gut gelegen ist. Leider kommen nur 20 bis 30 Prozent der Jungvögel durch.